Assassin's Creed 1 - GGP-Preview #3

Optik

Grafisch gibt es nichts auszusetzen an Assassins Creed. Sicher steht mit Crysis eine neue Stufe der Grafikengines ins Haus, aber schmälert das wirklich die Bewertung von Assassin's Creed? Tendenziell nicht. Das Spiel kommt auch weiterhin mit einer absolut zeitgemäßen Grafik daher und hat im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten erheblich weniger Ladezeiten und dafür ein sehr atmosphärisches Gewimmel verschiedenster NSCs in den Straßen der Städte Jerusalem, Akkon und Damaskus. Bei dieser Menge an Daten bleibt das Spiel erfreulich flüssig, was für die Arbeit der Programmierer spricht. Die Bewegungen der Figuren sind flüssig und auch die Klettermanöver sehen natürlich aus. Die Spezialmanöver, die jeweils mit einer kleinen Kamerafahrt in Szene gesetzt werden, sind natürlich erste Sahne.

Der Zukunftsaspekt

Es wird viel darüber spekuliert und alle wollen wissen, worum es dabei geht. Eins vorweg, dieses Preview wird es ebenfalls nicht enthüllen können. Fragen zum Zukunftsaspekt wurden von vorneherein von Ubisoft ausgeschlossen und konsequent ignoriert. So bleiben auch weiterhin nur die eigenen Beobachtungen. Im Spiel finden sich erstaunlich viele Anleihen aus derBiotechnik, man begegnet DNS-Strängen und chemischen Formeln, Altair muss sog. DNS-Erinnerungen sammeln und "abgleichen", Figuren werden von matrixartigen Zahlen-Kolonnen umgeben, nach dem Ableben Altairs wird eine "Erinnerungssequenz " neugeladen, Gebiete sind nicht zugänglich, weil die entsprechenden Erinnerungen noch fehlen...

Es gibt sehr viele Anzeichen, daß hinter der Handlung von Assassin's Creed mehr steckt, als ein einsamer Assassine , der die Welt vor einer Katastrophe beschützen will. Doch es handelte sich hierbei um relativ kleine Details, die einen zwar ständig begleiten, sich aber in den gezeigten Missionen nie in den Vordergrund gedrängt haben. Es gab keine Einflüsterungen von geheimnisvollen Stimmen aus dem Off, die behaupten, diese Welt sei nicht real. Nein, der gezeigte Abschnitt spielte sich auch weiterhin wie ein mittelalterliches Schleich-Actionspiel, man kommt nicht auf die Idee, in einer Fantasiewelt wie der Matrix zu agieren.

Daher die Frage, ob Ubisoft mit diesem zusätzlichen Handlungsaspekt das Spielgefühl stört? Auf Basis der gezeigten Levels nicht. Im Gegenteil, es könnte gerade dieser Punkt der Handlung sein, der dem Spiel mehr Tiefgründigkeit verleiht und die Handlung zu etwas besonderem machen könnte. Der Twist in der Handlung bringt eindeutig mehr Würze ins Spiel. Es liegt an den Storywritern, das Potenzial dieser Möglichkeiten auszuschöpfen.

Ambiente

Assassin's Creed fängt die Atmosphäre eines mittelalterlichen Städtchens wunderbar ein. Die große Zahl der NSCs lassen die Städte tatsächlich lebendig erscheinen und sie sorgen auch für die passende Geräuschkulisse. Man hört verschiedene Sprachen in den Gassen, wie es auch zur Zeit der Kreuzritter der Fall gewesen sein dürfte. Bettler erflehen ein paar Münzen von Euch, das Publikum kommentiert Eure Aktionen oder schreit erschreckt auf, wenn Ihr in voller Geschwindigkeit mit den Wachen auf den Fersen um die Ecke rauscht. Die deutsche Synchronisation ist sehr gelungen, die Sprecher der Hauptfiguren sind sehr gut gewählt.

Kritische Aspekte?

Gibt es an dem Spiel auch Dinge, die einem vielleicht nicht so gefallen? Ja, die gibt es mit Sicherheit auch. Z.B. sind die Erinnerungshilfen in der Regel ausreichend vorhanden, die Karte enthält zumeist alle Punkte, die man im Verlauf der Mission ansteuern muss. Ausnahme waren hierbei jedoch die drei großen Aussichtspunkte, die ich erreichen musste, um meine Nachforschungsziele zu erhalten. Ein Ziel dafür war z.B. die Spitze der Kathedrale von Akkon zu besteigen. Wenn man sich jedoch die in der Missionsbeschreibung genannten Punkte nicht richtig gemerkt hat, kann man durchaus Probleme haben, seine Mission nachzuvollziehen. So wurden erst nach dem Besteigen der Kathedrale die in diesem Bereich liegenden Zielpunkte markiert. Das ist umso ärgerlicher, da die sonstige Dokumentation der Spielziele eigentlich sehr gut ist.

Auch bei der Steuerung gab es manchmal Situationen, wo Altair nicht immer in die Richtung wollte, in die ich gern wollte. So konnte ich zwar von der einen Seite einer Wand um die Ecke auf die andere Seite wechseln, auf dem Weg zurück zierte sich Altair jedoch plötzlich. Hier gab es wohl einen relativ kleinen Freiraum, in dem diese Bewegung gelingen konnte, nur daß ich einfach nicht die richtige Position finden konnte.

Wer unbedingt nach Fehlern und Ungereimtheiten suchen möchte, findet sie natürlich auch in Assassin's Creed, doch gab es keine sichtbaren Plotstopper oder technischen Probleme, die den Spielspaß trüben könnten. Die genannten Situationen waren damit die Ausnahme und nicht die Regel, über die ich angesichts der Qualitäten des Spiels problemlos hinweg sehen kann, sie fallen oftmals auch nur dem kritischenTesterauge auf.

 


1 - 2 - 3 - Fazit