Assassin's Creed 3 - Test Xbox 360 (Standard-Edition)

Geschrieben von Eziooo

Die Entwickler beenden mit Assassin's Creed 3 die Geschichte rund um Desmond Miles. Aber ist es denn Ubisoft überhaupt gelungen mit dem offiziellen dritten Teil einen würdigen Nachfolger zu entwickeln? Hier bei uns erfährt ihr es!

Connor Kenway ist dieses Mal der Held des Spiels. Ein wenig überraschend, da wir bereits in drei Hauptspielen mit Ezio Auditore gemeuchelt und ihn in unser Herz geschlossen haben. Es stellt sich jetzt die Frage ob Connor Ezios Platz gerecht einnehmen kann, oder nicht. Das Spiel beginnt als erstes mit dem Vater von Connor und erst im Laufe des Spiels wird unser Held geboren. Der Vater Haytham Kenway übernimmt eine genau so wichtige Rolle wie sein Sohn. Allerdings möchte ich mich aus Spoiler Gründen hierzu nicht weiter äußern. Nach den drei, etwas langwierigen Sequenzen, treten wir dann auch langsam in die Stapfen von Connor, oder Ratohnhaké:ton wie er von den Indianern genannt wird ein und erlernen die neuen Features, so zum Beispiel wie man auf die Bäume klettert, oder verschiedene Wildtiere jagen kann. Nach kurzer Zeit wird man dann in die eigentliche Handlung von Assassin's Creed 3 geworfen, nämlich in die Zeit der amerikanischen Revolution. Dabei begegnen wir auch historischen Personen wie George Washington, Charles Lee oder Benjamin Franklin.

Über die eigentliche Story werde ich im Test nicht weiter eingehen. Sie sollte jedem bekannt sein. Ich werde im Verlauf eher darauf eingehen, ob es Ubisoft geschafft hat mit Assassin's Creed 3 einen würdigen Nachfolger zu entwickeln und meine Antwort darauf lautet leider klar und deutlich: Nein!

Mit Assassin's Creed 3 liefert uns Ubisoft bisher ein gutes Spiel der extra Klasse, allerdings erinnert mich das Spiel kaum an ein Assassin's Creed Spiel. Direkt ganz am Anfang merkt man auch zum Beispiel schon als Fan, der bisher die Reihe seit Assassins Creed 1 verfolgt hat, eine deutlich negative Ąnderung der Charakter-Modelle. Desmond hat im Gegensatz zu den älteren Spielen ein verändertes Gesicht spendiert bekommen und Rebecca hat sich komplett in eine Emo-Braut verwandelt.

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Es finden am Anfang wenige Diskussionen statt. Nach dem Desmond aus dem Koma aufgewacht ist, hätte er doch bestimmt einige Fragen, z.B. was in der Zukunft passiert ist, oder er hätte berichten können, was er genau während der Zeit im Animus gemacht hat, aber nein, man wird schon nach den ersten Minuten ohne richtig ein Gespräch zu führen in den Animus geworfen, ohne kurz dem Vergangenen Revue passieren zu lassen. Im Animus angeschlossen erlernt man die neue abgeänderte Steuerung. Bei einer Spiele-Serie bei der die Steuerung bisher fast immer identisch war, wird man jetzt mit einem komplett neuen Kampfsystem konfrontiert. Die Steuerung ist am Anfang recht gewöhnungsbedürftig, da fragt man sich, wieso es derart komplexer geworden ist. Man hätte aus der alten Steuerung mehr heraus holen können.

Die Grafik des Spiels ist sehr gelungen. Ob es schneit oder die Sonne scheint, es ist gut umgesetzt worden. Vor allem ist das Grenzland sehr schön anzusehen. Die Städte Boston und New York sind sehr identisch gehalten. Da fehlt leider die Abwechslung zwischen den Städten. Wie auch schon oben genannt, muss man für die eigentliche Haupt-Story zwei bis drei Stunden investieren, bevor es richtig anfängt. Ob dies nun gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde, man hätte die Einführung auch nur in der ersten Sequenz erklären können. So wäre mehr Platz für Connor-Missionen übrig geblieben. Nach ungefähr fünf Stunden ist es dann nun endlich soweit und wir können uns die Assassinenkutte überwerfen. Entscheidend hierbei ist, dass so gut wie gar kein Nostalgie-Gefühl erweckt wird. Mit Altair und Ezio hat man sich weit mehr als Assassine gefühlt als mit Connor.

Bemerkenswert finde ich die Desmond Abschnitte in Assassin's Creed 3. Leider sind auch in diesem Spiel die Gegenwartsmissionen mager gehalten, aber dafür bieten sie eine tolle Abwechslung. Auch hier werde ich aus Spoiler Gründen auf die Story nicht weiter eingehen, aber Ubisoft hat auf jeden Fall gezeigt, dass Assassin's Creed auch in der Zukunft funktionieren kann. Da fragt man sich, wieso der Fokus im fünften Teil nicht auf Desmond lag (mit dem Spiel findet schließlich die Desmond Story ein Ende) und dabei eher auf einem ganz neuen Helden. Natürlich ist Assassin's Creed dafür bekannt, Geschichte in der Vergangenheit "neu" zu erzählen, aber hätte man das Spiel so einteilen müssen, dass Connor und Desmond genau die selbe Anzahl von Missionen hätten, wäre der ein oder andere Fan meiner Meinung nach zufriedener gewesen.

Fazit

Das Assassin's Creed 3 ein gutes Spiel ist, kann denke ich jeder sagen, der das Spiel gespielt hat. Allerdings bin ich von der Story her ziemlich enttäuscht. Das Spiel bekommt von mir leider nur 7 von 10 erreichbaren Punkten.