Assassin's Creed 4: Black Flag - Review - Seite 3

Aye Aye Captain, wie lautet der nächste Auftrag?

Die Auftragsmissionen bzw. Hauptmissionen sind altbekannt, was das angeht hat sich nicht viel geändert. Neu ist hier, dass man die Story-Erinnerungen abschließend mit bis zu fünf Sternen bewerten kann, je nachdem wie sie gefallen haben. Ansonsten verfolgt und belauscht man, tötet man Zielpersonen oder beschafft Informationen oder Gegenstände. Für Frische sorgt zudem, dass man auch Schiffe finden muss und Zielperson(en) darauf erledigen sollte. Auch hier gibt’s je nach Mission bzw. Schiff verschiedene Aufgaben wie Pulverfässer zum Explodieren bringen, Flaggen abschneiden und Offiziere ausschalten. Wer darauf achtet, unbemerkt Gegner abzumurksen, der bekommt den Heimlichkeitsbonus oben drauf. Außerdem wird es oft belohnt, wenn man Alarmglocken sabotiert.

Sehr nützlich bei den diversen Missionen und Aufträgen ist die eigentlich perfekte  Schnellreisefunktion. Einmal frei geschaltet, kann man sich zu diversen Orten “beamen” lassen. In den Orten können sogar die einzelnen Aussichtstürme jederzeit angewählt werden, schnelles Reisen war in Assassin’s Creed nie einfacher!

Die menschlichen Gegner, Templer, Grobiane, Scharfschützen, Offiziere usw. sind leider immer noch nicht viel klüger geworden. Es ist also nicht sonderlich schwer sie zu umgehen oder sich vor ihnen zu verstecken. Einzig wenn sie in Horden auftreten, muss man aufpassen, dass man nicht das Zeitliche segnet. Das gilt sowohl an Land als auch auf See. Etwas seltsam wirkt es aber doch, wenn man sich in Zuckerrohrfeldern versteckt, und die Gegner einfach daran vorbeilaufen, obwohl die Felder nicht sonderlich dicht bewachsen sind. In Büschen oder Heuhaufen wirkt das doch glaubwürdiger. Erwähnt werden muss hier auch noch, dass Gegner oft auf der Karte auftauchen, vor einem aber nicht sofort sichtbar sind und erst nachgeladen werden. Das kann einem, wenn es genau zum falschen Zeitpunkt geschieht, schon die Mission vermasseln.

Wie in Assassin’s Creed 3 kann auch in Black Flag wieder gejagt werden. Diverse “Zutaten” werden für Verbesserungen von Edwards Gesundheit, Munitionsbeuteln usw. benötigt. An Getier gibt es an Land unter anderem Brüllaffen, diverse Wildkatzen, Alligatoren, Rehe und Hasen. Im Meer könne wie oben erwähnt Haie und Wale erbeutet werden. Ist das Getier gehäutet bzw. auf die Jackdaw befördert, kann es für Updates verwendet werden oder für Geld verkauft werden. Ansonsten sind Rum und Zucker das Frachtgut, das man verhökern sollte, da man fast überall darüber stolpert. Kleine Krabben, große Meeresschildkröten sowie große Vögel (Pelikane und rosa Flamingos) an Stränden können dagegen nicht gejagt werden, warum nicht ist eigentlich nicht ganz klar, da alles davon essbar wäre.

Gehört gehört?

Die Jackdaw hat eine weitere Neuerung zu bieten. Segelt man mit Reisegeschwindigkeit, trällert die Crew fröhliche Seemannslieder. Die sogenannten “Shantys” (in der Luft tanzende Notenblätter), müssen aber zuvor in den Siedlungen von Edward per akrobatischen Einlagen eingefangen werden,  damit die Lieder verfügbar sind. Zu Beginn ist diese Neuerung ganz nett, bei 50 Stunden Spielzeit nerven die Lieder aber doch irgendwann. Man kann sie aber jederzeit “Abschalten“.

Zur musikalischen Untermalung ist nicht viel zu sagen. Sie ist durchaus passend und stimmig, aber nichts besonderes. Blickt man auf die früheren Assassin’s Creed-Teile zurück, gab es da viele eingängige Melodien, in Black Flag sucht man danach leider vergebens.

Bei der Vertonung der Stimmen gibt es leider auch einige Unschönheiten. Manchmal werden Gespräche etwas abgehakt, als würden zwei Textzeilen am Ende und Beginn überlappen. Beim Hai/Walfang auf der Jackdaw sind die Stimmen sehr viel lauter als sonst, klingt etwas unangenehm. Als Kenner aller bisherigen deutschsprachigen Lokalisierungen stört es mich auch, dass man einige Sprecher von älteren Charakteren wieder in Black Flag zu hören bekommt. Das macht die Atmosphäre ein wenig kaputt. Zum Beispiel hört man die Stimme von Rodrigo Borgia (dem Spanier aus Assassin’s Creed 2 und Brotherhood) ziemlich oft in Black Flag. Ebenso verhält es sich mit der Stimme von Onkel Mario des früheren Helden Ezio, diese kommt in Black Flag abermals zum Einsatz. Auch wenn Black Flag ein Neustart ist, sollte bei der Sprecherregie etwas mehr Sorgfalt an den Tag gelegt werden bei der Auswahl der Stimmen.

Unglücklich fand ich auch die stimmliche (Fehl)Leistung von der jungen Mary “Kid“ Read. Man hört sofort, dass man es hier mit einer Frau zu tun hatte, Edward merkt dies aber erst, als er mit der Nase drauf gestoßen wird. Für den Spieler ist dies aber keine große Überraschung, eher will man Edward zurufen: "Na endlich!".

Beim Entern setzt zudem die musikalische Untermalung kurz aus und geht nach einigen Sekunden wieder weiter. Auch das sollte wohl nicht so sein. Beim Abspann ist diese “Pause” ebenfalls zu hören, anscheinend fehlt hier ein Musikstück. Während die Credits laufen (immerhin über eine halbe Stunde!), merkt man auch wie “schwach” der Soundtrack gegenüber den Vorgängern ist. Schade!

Positiv hervorheben möchte ich, dass die USK-Version von Assassin’s Creed: Black Flag wieder multilingual ist, Sprache und Untertitel sind frei wählbar und können beliebig kombiniert werden (PS3-Version). Dafür gibt es kein Wendecover. Das Handbuch ist wie bei den Vorgängern ins Spielmenü integriert.

 


 

Seite 1 | Seite 2 | Seite 3
Fazit von vandit the bandit | Fazit von Vargo | Fazit von Long Danzi | Wertung