12. Khurafa

12. Khurafa***

 

Seit jeher wirkte die Geschichte auf lange Sicht hin zwangsläufig im Sinne der Gerechtigkeit, und zwar mit oder ohne Einwilligung der Menschen.* Seit sie auf Erden wandelten, waren sie geprägt vom Kampf, einst um das Überleben in einer ihnen feindlich gesonnnen Welt voller Gefahren, später dann um Land und Reichtum und schließlich um den Glauben, denn ein jeder nannte den seinen den richtigen. Das Schicksal zog sich zurück auf seinen Logenplatz und beobachtete aufmerksam, wie jener, den es gewählt hatte, auch diese Epoche der Menschheit zumindest vorläufig beendete. Es würden noch viele nach ihm kommen, noch viel Kriege geführt, noch viel Unrecht getan werden, aber für den Moment war Altair der Geist der Zeit.

Die Flucht aus Akkon war doch noch recht schwierig geworden, zwar konnte er mit Özcans Hilfe das Schiff unbeschadet verlassen, in der Stadt selbst jedoch begann sofort die Jagd auf ihn, die erbitterter geführt wurde als je zuvor. Endlich entkommen überlegte er, ob es die vielzähligen, seiner Meinung nach kleineren Blessuren es wert waren, Paracelsus aufzusuchen, dann jedoch begnügte er sich damit, die durch Desinfektion vor Wundbrand zu schützen und sofort aufzubrechen.  
Seine Bemühungen hatten nur teilweise Erfolg, der heiße Wüstensand brannte sich in die unbedeckten Wunden, hinterließ einen blutigen Schleim auf ihnen. Wenn nur mehr Zeit geblieben wäre, nur etwas mehr Zeit.
Altairs Geist war unermüdlich, auch wenn sein Körper inzwischen schon zu schmerzen anfing, zu lange hatte er nicht mehr geruht. Irgendwann würde er von ganz alleine zusammenbrechen, bis dahin hatte er sich vorgenommen einfach weiterzumachen, so weit ihn seine Kräfte trugen.
Das Glück hatte es gewollt, dass er den Hengst wiedergefunden hatte, das Tier hatte auf ihn gewartet und flog jetzt über die Wüste dahin, so schnell, dass kaum jemand ihm folgen konnte. Immer wieder hatten es schreiende Wächter entlang der Straßen versucht, aber Shaitans donnernde Hufe waren nicht einzuholen.
Schweiß rann seinem Reiter über die Stirn, es war die größte Hitze des Tages, in der sie reisten und sie tat ihr übriges um seinen Zustand nur noch zu verschlimmern. Altair beschloss, sich in Jerusalem einige Heilmittel gegen Fieber zu besorgen, sollten sich die Wunden entzünden. Den Rest der Reise war sein Kopf völlig leer, es gab nichts, über das es nachzudenken galt, er folgte einfach der Bestimmung, den jahrhunderten alten Worten auf dem Weg in eine andere Welt.

Jerusalem erstrahlte in einem besonderen Glanz zu dieser Stunde des Tages, wie eine goldene Stadt lag es zwischen den sanften Hügeln und sah so unberührt, so friedlich aus. Dieser Eindruck legte sich normalerweise, wenn man näher an die Stadtmauern herankam, wo strenge Sarazenenwächter aufmerksam wachten, doch diesmal erlebte der Assassine eine Überraschung.
Vor dem Tor standen weniger Männer als sonst und einige von ihnen trugen völlig andere Uniformen, denn Jersualem wurde von einer Mischung aus Sarazenen und Kreuzrittern bewacht. Es brauchte einige Minuten, bis Altair sich an den ungewöhnlichen Anblick gewöhnt hatte und sich möglichst unauffällig einer Gruppe Gelehrter anschloss, die sich anschickten in die Stadt zurückzukehren.
Auch in den Straßen waren weniger Soldaten zu sehen als sonst, dafür waren auch hier Männer beider Lager vertreten, niemand schien sich daran zu stören. So gut er konnte versuchte Altair schnell und unsichtbar zu sein, bahnte sich seinen Weg umsichtig und gelangte bald zu dem Büro des Verbindungsmannes. So oft hatte er nach Worten gesucht, die er an Malik richten konnte, jetzt legte er sich keine zurecht, er würde sagen was nötig war, wenn es ihm in den Kopf kam.
Der Assassine wurde nicht gewahr, dass dieser bereits auf ihn gewartet hatte, dass er lange Zeit schon wusste, was geschehen würde. Malik saß wie eh und je vor seiner Pfeife und suchte, sich zu betäuben, als Altair eintrat. "Friede sei mit euch!" grüßte der Verbindungsmann seinen ehemaligen Schüler, deutete ihm sich zu setzen.
Altair verlor keine Zeit. "Ist Robert de Sable schon in Jerusalem?" "Ihr habt seine Wachen sicher gesehen!" "Also ist es war, er kommt zu Majid Addins Begräbnis morgen! Dort werde ich ihn ein für allemal erledigen!" Malik wusste, dass nun der Moment gekommen war, indem er den Krieger erlösen musste, Zeit, ihm seine Treue erneut zu schwören.
"Abaz hat mir von seltsamen Vorgängen berichtet! Mein Freund, bist du sicher das du weißt was du tust? Rache hat dich schon einmal ins Verderben geführt!" Ein kurzer, dankbarer Blick bestätigte ihm, dass der Bann zwischen ihnen gebrochen war. "Es geht mir nicht mehr um Rache, sondern um Wissen!" Für einen Moment war das Knistern der Pfeife das einzige Geräusch zwischen ihnen, dann drehte Malik sich leicht und sah seinem wiedergewonnenen Freund ins Gesicht. "Du hast dich verändert, Altair, und es gereicht dir nicht zum Schlechten!"
Auf den Lippen seines Gegnübers spielte die Andeutung eines Lächelns. "Ja ich habe an einigen Dingen gearbeitet! Und ich habe große Geheimnisse erfahren, aber einige der Stücke wollen einfach noch nicht ins Bild passen!"
"Abaz sprach von einer Verschwörung..." "Jene Männer, die ich getötet habe, arbeiten zusammen um eine neue Welt zu erschaffen. Wo, wie und wann weiß ich nicht, aber sie haben eine Verbindung zu Al Mualim und nach und nach habe ich das Gefühl, dass es mehr ist als einfache Feindschaft. Er fürchtet sie, Malik, und das was sie tun!" "Und was ist das?" Der Assassine ordnete für einen Moment seine Gedanken und gab schließlich zum Besten, was er sich zusammengereimt hatte.
"Sie widersprechen ihren Herren, ihr einziger Führer ist Robert de Sable. Es geht ihnen nicht um Glauben , sondern um Frieden für das Heilige Land!" An dieser Stelle wurde er unterbrochen. "Ist das nicht eigentlich genau das Ziel, dass auch wir verfolgen? Warum sollten sie also unsere Widersacher sein?" Malik hoffte, dass der Andere seine Nervosität nicht bemerkte. Alles hing davon ab, dass Altair die Zeichen richtig verstanden hatte, dass er das Spiel durchschauen konnte und er bewies es seinem Freund, als er seine bisher nur für sich behaltenen Schlüsse offen klarlegte.
"Das mag sein, aber ihre Mittel sind inakzeptabel. Doch darum geht es nicht, das alles hat mit diesem seltsamen Artefakt zu tun, für dessen Rettung dein Bruder sein Leben lassen musste! Dieses Ding hat eine ungeahnte Kraft, es kann Illusionen erzeugen, die niemand mehr durchschauen kann, als sein Besitzer selbst und De Sable hat das Volk um sich versammelt, junge, geblendete Kreuzfahrer und Sarazenen für sich gewonnen, um Maysaf diesen Stein zu entreißen! Al Mualim wollte dies um jeden Preis verhindern und er hat mich geschickt, um sie aufzuhalten...die Frage stellt sich nur warum! Warum hat er den Stein nicht einfach benutzt, wenn er doch angeblich jeden damit bezwingen kann? Warum schert er sich plötzlich einen Dreck darum, was zwischen Richard und Saladin vorgeht, obwohl er ihren Krieg immer als die größte Bedrohung dargestellt hat?"
Klare Überzeugung sprach aus Altair, er musste jedoch erschöpft einhalten, denn langsam stieg das Fieber der verunreinigten Wunden in ihm auf und er setzte alle Kraft darin, es zurückzudrängen. Maliks Stirn hingegen brannte vor Freude, denn es war wahr geworden, der Adler hatte sich erhoben, die Sage sich erfüllt. Behutsam versuchte er, auszusprechen was er so langezurückgehalten hatte, er begann langsam, dann hastig und erntete schweigendes Zuhören von seinem Freund.
"Weil es nicht von Belang ist, Altair, weil es das niemals war! Diese beiden Kriegsherren sind nicht mehr als lästige Fliegen für Al Mualim, ebenso wie für Robert de Sable selbst! Ihnen geht es um etwas völlig anderes und ich muss dir nun ein Geständnis machen, von dem ich hoffe, dass es unsere Freundschaft nicht endgütlig zerstört!" Überraschung machte sich auf Altairs Zügen breit, er blickte fragend, verwirrt, in Maliks Gesicht, der tief Luft holte. "Ich habe dich belogen mein Freund, oder sagen wir besser getäuscht! Ich habe es getan weil es meine Bestimmung war!"

Kein Staubkorn regte sich in der Hitze, der Augenblick fror ein. Altair war zu überrumpelt, um Fragen zu stellen, zu müde, um sich aufzuregen, er lehnte sich einfach locker zurück und harrte dem, was kommen würde. Sein Freund stand auf, begann auf und ab zu gehen und eine Geschichte zu erzählen, die wie eine Mär aus fernen Landen klang.
"Was du über deinen Vater zu wissen glaubst, ist nicht mehr als die Projektion, die er nach außen hin hielt. Cihan war niemals ein persischer Sklave, er war Al Mualim niemals treu ergeben und alles was er tat diente seiner Tarnung, bis auf die Sache mit Leiala!" Aus der Ecke kam keine Reaktion, der Assassine starrte stur auf den Boden und sagte nichts. Malik seufzte, fuhr fort. "Der volle Namen deines Vaters ist Cihan Abu Falak**  und er war schon ein Assassine, bevor er wirklich sprechen konnte. Er kam aus Alamut, geweiht von dem dortigen Meister, um eine Prophezeihung zu erfüllen, die von den Urvätern des Ordens geschrieben wurde. Bereits im Alter von fünf Jahren begann man damit, ihn auszubilden und entsandte ihn schließlich nach Maysaf, um Al Mualim zu töten und den Edensplitter zu zerstören, wenn die rechte Zeit gekommen war."
Erneut hielt der Verbindungsmann ein und betrachtete Altair genauer. Das Gesicht des Assassinen war fahl und erst jetzt fielen Malik die kleinen roten, zerrissenen Stellen an seiner Robe auf. Schnell trat er zu einem Schrank und zog einige Fläschchen hervor, ließ sich neben dem regungslosen Assassinen nieder und stieß ihn leicht an. "Hörst du mich?" Altair nickte zögerlich, schwach und deutete auf seinen Arm, den Malik sofort freilegte. "Schlecht!" raunte er, als er die dunklen, glücklicherweise noch kurzen Streifen sah, die sich von der Wunde nach oben zogen und legte hastig einige Tinkturen auf, um den Wundbrand zu stoppen. Altairs Finger schlossen sich um seine Hand. "Sprich weiter!" forderte er ihn auf.
"Gut. Jahrelang hat Cihan um die Gunst unseres Meisters geworben, hat sich bemüht, zu seinem engsten Vertrauten zu werden, denn nur Al Mualim weiß, wie man die Hülle des Artefakts öffnen kann. Dein Vater war dabei, als er den Splitter fand, kannte schon als Kind die Verbindung, der er folgte. Al Mualim war einer von ihnen, von denen die du jagst, Altair, bis er sein Ziel erreicht glaubte!"
"Das ist alles so wirr!" "Ich weiß. Vielleicht sollte ich früher anfangen. Der Grund, warum die Kreuzritter in das Heilige Land zogen, lag nicht in irgendeinem Gral, in einem Wunsch, eine Stadt zu besitzen, in Wahrheit war es ein simples Ereignis, dass die Templer dazu bewog, einen Krieg anzuzetteln! Sie fanden ein Dokument, dessen Echtheit unumstritten war und das eine Sage, die sie für leere Geschichten aus dem alten Orient hielten, zu einer Wahrheit machte. Die Legende dieses Artefakts kennt man schon lange, aber niemand hat je geglaubt, dass sie wahr sein könnte, dass der Stein wirklich existiert. Gewusst haben es nur die Herrscher Alamuts, die es in unserem Lande verborgen hatten, auf dass es auf ewig verborgen bleibe!"
Ein übelschmeckender Trunk half Altair, seine Sinne wieder etwas zu sammeln und er konzentrierte sich auf die Erzählung, die ihm hier geboten wurde. "Doch dann kamen die Templer und mit ihnen das Wissen! Sie gingen zu allen Herrschern, derer sie habhaft werden konnten und hatten bei den Sarazenen Erfolg. Noch lange bevor Saladin an die Macht kam, wurde bereits ein Bündnis geschlossen das stärker ist als sein Einfluss! Eine kleine Gruppe beider Lager beschloss, den Stein zu finden und ihn gemeinsam zu nutzen, auf das er Frieden über die Welt bringen würde. Doch ihnen stellte sich ein Problem, der Splitter kann nur seine Wirkung entfalten, wenn man seine Hülle öffnet und der einzige der wusste wie, war Al Mualim. Der Teufel allein weiß wie, aber er hat es herausgefunden und kam von sich aus zu diesem Bündniss, bot seine Hilfe an. Er wollte den Stein für sich und er hat ihn letztendlich auch bekommen, jetzt wird er versuchen alle zu unterwerfen und sich selbst wie ein Gott über sie zu erheben! Er wird uns alle zerstören!"
"Das ergibt keinen Sinn, Malik! Warum haben Alamuts Herrscher nicht einfach alle töten lassen und den Stein gerettet?" "Weil sie ihn nicht erhalten wollen! Er muss zerstört werden und es gibt nur einen Menschen, der das tun kann. Du!" Altair erinnerte sich an die Worte des Briefes, den Yahmuun ihm hinterlassen hatte. <Ein Stern wird es sein, der den Frieden bringt, ein Kämpfer, der alle Schlachten beendet.> Es schien so klar zu sein, so logisch und doch kam es ihm seltsam unwirklich vor.
"Die Prophezeihung?" fragte er trocken. Malik nickte. "<Der Adler, ungebunden, der niederstößt auf den schändlichen Feind.> Ja, das ist es. Cihan konnte Al Mualim nicht töten, er war nicht frei genug! Er hatte Leiala und euch gefunden, er stand niemals über sich selbst und dass ist es, was ihn anfällig für die Macht des Steines werden ließ. Der Alte kontrollierte ihn, auch wenn er niemals seine volle Treue besaß, und dein Vater wusste als du geboren wurdest sofort, dass er und seine Herren sich geirrt hatten. Cihan war nicht jener aus der Prophezeihung, er war es nicht, der die Stärke besaß, der Wirkung des Artefakts zu widerstehen!"
"Du hast es immer schon gewusst, schon als wir uns trafen?" Aufrichtig erwiederte Malik den Blick seines Freundes, der langsam wieder kräftiger wirkte. "Ja. Das und noch vielmehr." "Warum sagst du mir das alles erst jetzt? Ich hätte es längst zu Ende bringen können!" "Weil die Zeit nicht reif war! Du musstest lernen dich zu kontrollieren, mein Freund, ansonsten hätte der Alte eine leichtes Spiel mit dir gehabt! Al Mualim ist nicht jener, als der er sich ausgibt, er ist keiner von uns, er ist ein Eindringling, der versucht alle Macht an sich zu reißen und der uns ins Verderben stürzen wird, wenn du nicht handelst!"
Inzwischen war es Abend geworden, erlösend wehte eine kühlere Brise durch die Dachöffnung und Malik beschloss, dass es genug für einen Tag war. "Du solltest dich jetzt ausruhen! Morgen wirst du Robert de Sable gegenüberstehen und bald auch unserem Meister!" "Nein!" die Stimme des Assassinen schnitt scharf durch die Luft. "Nein, wir sind noch nicht zu Ende! Mein Vater kam nicht zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt nach Akkon, um mich zu retten, du hast mich nicht zufällig nach Maysaf gebracht!" Erregung ließ seine Wangen erröten, er war aufgesprungen und hatte sich seinem Freund, der das Zimmer verlassen wollte, in den Weg gestellt. Malik gab schnell nach, als er den Ausdruck in Altairs Augen sah und kehrte um, ließ sich wieder nieder.
"Eines Abends war ich bei den Pferden, um sie nach einem langen Ritt zu versorgen. Wir hatten einen bedeutenden Auftrag erfüllt, Cihan hatte das Artefakt geborgen, nur wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, worum es sich dabei handelte. Er war sofort nach unserer Ankunft zu Al Mualim gegangen und kehrte wenig später aufgeregt und gehetzt wirkend zurück. Mir wurde befohlen, sofort die Tiere zu satteln und wir verließen Maysaf überstürzt, er jagte uns durch die Bergenge, als wären die Teufel hinter uns her. Erst als wir nicht weit vor Akkon eine Oase fanden, hielten wir ein und dein Vater erzälhte mir alles, was ich weiß." Die Mine des Verbindungsmannes wurde bitter, als er die folgenden Worte sprach.
"Cihan dachte, der Zeitpunkt wäre gekommen, als der Meister die Hülle öffnete und den Stein darauß entnehmen wollte, er griff ihn von hinten an und er hätte ihn beinahe getötet, aber Al Mualim war schlauer als angenommen. Lange schon hegte er Zweifel an seinem Schüler und er hatte bereits Vorkehrungen getroffen, sollte es zu so einer Situation kommen. Er eröffnete Cihan, dass Männer unterwegs wären um seine Familie zu töten und dass er sie auch nicht retten könne, wenn er sofort aufbrach. Dein Vater war rasend vor Wut, erkannte aber dennoch, das Al Mualim nicht log und ließ ihn zugunsten einiger Minuten mehr Zeit leben, doch das Artefakt nahm er mit sich. Es war zweifellos sicher, dass du und deine Mutter, ebenso Adalla, tot sein würdet, bevor wir Akkon erreichen, aber dein Vater fand einen Weg, brach all die Regeln, die ihm von Klein auf gelehrt wurden und benutzte den Stein, um unser Vorkommen zu verschnellern. Doch er erlag dem selben Irrglauben wie alle vor ihm, die den Edensplitter ihr eigen nannten, ihn benutzten. Der Preis für seine Macht ist das Leben, wer ihn in Händen hält, ist gebrandmarkt für den Tod."
"Es waren keine Kreuzritter? Al Mualim hat meine Mutter getötet?"
"Er oder seiner seiner Verbündeten, was macht das für einen Unterschied? Lass mich erzählen, damit wir dies endlich beenden können! Kurz bevor wir die Stadt erreichten brachte dein Vater uns zu einer kleinen Kapelle, in der ein Priester arbeitete, der ihm sein Leben verdankte. Gabriel war Cihan treu ergeben und folgte seinem Wunsch, den Edensplitter zu verstecken, ohne zu Fragen was er war." Altair dachte nicht daran ruhig zu sein, er fühlte ein Recht darauf zu haben, Fragen anzubringen. "Warum hat er ihn nicht zerstört? Ein Teil seiner Aufgabe wäre erledigt gewesen!"
Malik wirkte traurig, mitgenommen als er antwortete. "Zu diesem Zeitpunkt war es schon zu spät, mein Freund. Der Stein hat seinen Verstand einghüllt und er unterlag der Überzeugung, er würde mit ihm und dir nach Maysaf zurückkehren, und das Ganze mit seiner Hilfe zu Ende bringen. Er wollte mit dem Artefakt herrschen." "Er wurde geblendet? Warum hat er überhaupt versucht, den Alten zu töten, wenn er wusste, dass es meine Aufgabe sein würde?" "Weil er dich liebte, Altair, und weil er verhindern wollte, dass du in Gefahr gerätst."
Die Leere in seiner Seele schreckte den Assassinen inzwischen nicht mehr zurück, er kannte dieses Gefühl, es verriet ihm das es wahr war, was er hörte. "Aber er hat mich zu Al Mualim geschickt! In die Arme seines Feindes!" "Das war der sicherste Weg für dich. Du solltest unter den Assassinen aufwachsen, du solltest zu seinem Vertrauten werden, aber anders als Cihan solltest du nicht von der Last des Wissens eingeschränkt sein! Das Schicksal geht seinen Weg sowieso und wie du siehst, es hat dich jetzt hier hergebracht und mich dazu bewogen, dich endlich einzuweihen!" "Was passiert, wenn ich den Alten getötet habe? Wie geht es weiter?"
Wortlos erhob sich Malik und löschte die unzähligen Kerzen, bevor er sich ein letztes Mal an diesem Abend an seinen Freund wandte. "Ich weiß es nicht, Altair! Aber die Zeiten können nur besser werden...!"
 
Der Assassine erwachte noch vor Aufgang der Sonne, blieb aber ruhig liegen und ging langsam seinen Körper durch. Er fühlte sich in Ordnung an, auch wenn sein Arm immer noch schmerzte, die dunklen Streifen waren verschwunden, das Fieber war von dem kurzen, aber erholsamen Schlaf gebannt. Malik hatte gut gehandelt aber auch dieser schien keine Ruhe gefunden zu haben, denn bald trat er zu seinem Freund, voller Hoffnung auf das, was der Tag bringen würde.
Schweigend bereiteten sie gemeinsam alles vor, reinigten Altairs Waffen, schliffen sie erneut, füllten die Pfeile auf.
Als alles getan war und die Stunde zum Aufbruch rief, hielt der Assassine jedoch ein, drehte sich zu Malik um. "Wir müssen reden!" begann er leise, beinahe flüsternd. Der Verbindungsmann setzte eine strenge Miene auf. "Jetzt noch? Wir haben keine Zeit mehr, mein Freund, und wenn es wirklich wichtig ist, wirst du noch Gelegenheit finden es mir zu sagen!" "Nein, ich werde es jetzt tun, und du wirst mir verdammt noch einmal zuhören!" Es war eine gespielte Drohung, doch Malik verstand. Altair musste das loswerden, um wirklich völlig frei für seine Aufgabe zu sein. "Also gut, sprich!" gab er nach.
"Ich war ein Idiot!" "Nun, dagegen habe ich wenig zu sagen, aber was meinst du genau?" "Ich war viel zu stolz, habe mich niemals bei dir bedankt, für alles, was du getan hast. Ich habe dich nie um Verzeihung für den Schmerz gebeten, den ich dir zugefügt habe! Du hättest jedes Recht, wütend zu sein und dennoch glaubst du an mich. Du bist ein großer Mann, Malik al Sayr, größer als ich selbst!"
Malik wusste, welche Überwindung diese Worte seinen Freund kosteten, dass sie aber ehrlich und tief aus seiner Seele kamen. Dennoch war sein Ton kalt, sein Gesicht ausdruckslos. "Ich akzeptiere deine Entschuldigung nicht!" antwortete er schlicht. Altair sah betreten zu Boden. "Ich verstehe." Er wollte sich umwenden und gehen, doch Maliks Hand auf seiner Schulter hielt ihn auf.
"Du verstehst nichts, du dummer Junge! Ich nehme sie nicht an, weil du nicht mehr das kleine Kind bist, oder der wütende Lehrling, du bist nicht einmal mehr jener, der Kadar in den Tod führte! Du musst dich für nichts entschuldigen Altair, was passiert ist schweißt uns nur noch fester zusammen. Wir sind eins, mein Freund!" "Malik..." "Schweig! Ich habe dich genauso in Schwierigkeiten gebracht wie du mich, ich habe dich nie gefragt, ob du das alles wolltest, im Gegenteil, ich habe dir eine Verantwortung auf die Schultern geladen, von der ich froh bin, sie nicht tragen zu müssen! An dem was geschehen ist, bin ich genauso schuld wie du!" Ihre Hände schlossen sich zu einer gemeinsamen Faust, als sie sich so gegenüberstanden. "Sag so etwas nicht! Du hattest keine Wahl!" "Und auch in dieser Hinsicht ähneln wir uns, Bruder!" Es war ein einfaches Wort, dass der Assassine zum Abschied sprach, aber es sagte mehr als jede Beteuerung seiner Treue, die er von sich hätte geben können. "Danke!"

Menschen waren wie Kulissen, wie bewegliche Objekte in einer festen Umgebung, immer schon war es so gewesen, wenn der Assassine sich auf der Jagd empfand. Dennoch fühlte er sich diesmal anders, noch weiter entrückt, noch mehr von der Realität getrennt. Er schwebte beinahe durch die Straßen, nicht einmal den wenigen Augen, die ihm von Zeit zu Zeit folgten, war es möglich ihn wirklich zu sehen.
Altair wirkte wie eine Erinnerung, im Moment seines Auftauchens schien es, als wäre er immer schon da und wenn er wieder verschwand, ließ er keine Spur seiner Existenz in der Luft zurück. Ein Phantom unter vielen, ein Schatten im gleißenden Licht des Morgens.
Die vergangene Stadt Jerusalem war aus ihrem jahrhunderte alten Schlaf erwacht, ein neuer Glanz wehte über ihr, alles schien so trügerisch normal, aber jedes Geschöpf fühlte, dass hier, an diesem heiligen Ort, erneut Geschichte geschrieben wurde.
Die Kreuzritter und die Sarazenen vereint, zwei Glauben, auf offenem Weg zueinander, es erzeugte eine unmerkliche Spannung, die auf jeden überging. An vielen Plätzen waren Menschen versammelt und lauschten Predigern, diese waren es, die Orientierung in den wirren Zeiten vorgaben und aus ihren Mündern dröhnten die Verheißungen von Frieden, Seeligkeit, einer neuen Welt.
Etwas abseits von den großen Straßen mischte der Assassine sich unter eine kleine Menge, die sich vor einem Kirchentor versammelt hatte und den feurigen Reden eines wild mit den Armen ausschweifenden Mannes folgten. Der Prediger machte sein Werk gut, er hatte den besonderen Klang in der Stimme, der Ideen in Köpfe setzten konnte, ohne dass es die Betroffenen bemerkten und was er sagte, war wahrlich eine Vision.
"Hört, Volk von Jerusalem! Die Tage des Krieges sind gezählt! Was haben wir nicht gelitten unter dem Hunger, dem Tod und den Seuchen, welche unsäglichen Grauen haben Saladin und Richard nicht über uns gebracht! Sie sind Wahnsinnige, getrieben von der Gier nach Blut und sie haben uns alle verraten! Die Christen wurden ebenso geblendet wie wir, auch sie glaubten, einer göttlichen Bestimmung zu folgen und wurden von ihrem König betrogen! Doch damit wird Schluss sein! Wir müssen einen neuen Weg einschlagen, um sie aufzuhalten, einen Weg der von uns fordert, über unsere Vorurteile hinwegzusehen! Scheuen wir die Kreuzfahrer nicht, denn als sie in das heilige Land zogen, kamen sie nicht um zu töten, nein, sie kamen um Frieden und Erleuchtung zu finden, wurden gegen uns aufgehetzt! Sie, die wir früher Feinde nannten, sie sollen jetzt unsere Verbündeten sein! Gemeinsam werden wir den Krieg stoppen und endlich Frieden über unser Land bringen! Den Tod für Richard Löwenherz, den Tod für Salad al Dhin!"
Die Stimmen um Altair erhoben sich, lange genug waren die Menschen unter dem Druck des Krieges gestanden, jetzt explodierte ihre aufgestaute Wut beinahe. "Tod Richard Löwenherz, Tod Salad al Dhin!" riefen sie begeistert, reckten ihre Hände in den Himmel und feierten den Redner, der sich mit einigen lässigen Winken seiner Hand bedankte, bevor er sich zufrieden in die Kirche zurückzog.
Der Mob löste sich nicht auf, die Menschen hatten Feuer gefangen, wild diskutierten sie über das gehörte, bauschten die Energie nur noch mehr auf.
Der Assassine hatte die Lage analysiert, senkte seinen Kopf tief über gefaltene Hände und schritt geradewegs ohne einzuhalten auf die Wächter zu, die den Eingang der kleinen Kirche versperrten. Nur mehr ein Schritt trennte sie, als einer von ihnen vorschnellte und ihm in den Weg trat. "Wohin, Alter?" Die brüchige, rauhe Stimme eines Greises schwang ihm entgegen. "Zu meinem Meister, mein Freund! Möge Gott euch für seinen Schutz segnen!" Der Wächter nahm die Hand vom Schwert, bekreuzigte sich schnell. "Ich danke euch für euren Segen! Tretet ein!"
Altair war froh, dass angesichts der neuen Lage Euphorie die Führung über das Denken der Soldaten zu übernommen haben schien, dass er einem mühseligen Kampf mehr aus dem Wege gehen konnte, und beeilte sich, schnell in das kühle Halbdunkel des alten Gebäudes zu treten.
Innen war es völlig still, niemand befand sich in dem Schiff oder dem Altarraum, lediglich einige Mäuse huschten lautlos an seinen Zehen vorbei. Immer noch augenscheinlich betend bewegte der Assassine sich dem Hauptgang entlang und erfasste seine Umgebung mit dem Augenwinkel. Etwa in der Mitte des hohen Raumes führte ein kleiner Gang zwischen den Gebetsbänken hindurch zu einem hölzernen Kasten mit zwei Türen und eben als Altair auf ihn zuschreiten wollte, öffnete sich eine von ihnen und eine junge Frau huschte schnell heraus. Sie kniete sich in Richtung des Altares nieder, malte ein Kreuz in die Luft über ihrem Körper und verschwand dann schnell, hastig.
Altair hatte genug über andere Religionen gelernt, um wenigstens ungefähr zu wissen, was sich ihm hier bot. Schnell, aber nicht zu hastig, trat er an den Beichtstuhl, schob einen schweren Vorhang hinter der Tür beiseite und fand sich in einem engen, Sargähnlichen Raum wieder, gefüllt mit stickiger Luft und dem Geruch von Schweiß. Mit einem Klacken wurde ein kleines Fenster neben ihm geöffnet und er zuckte für einen Moment zurück, bevor er merkte, dass die reichlichen Gitterverzierungen daran es nicht erlaubten, dass er erkannt wurde.
Er erinnerte sich an die Stimmuster des Redners, als dieser zu sprechen begann. "In nomine Patris et filiis et spiritus sancti! Befreie deine Seele von Sünden, mein Sohn!" raunte der Priester verheißungsvoll neben ihm. Es war eine skurile Situation, sie machte ihm beinahe Spaß und er wagte eine erschreckende Antwort. "Vergib mir Vater, denn ich habe gesündigt! Ich habe Leben genommen!" antwortete er ebenso leise wie sein Gegenüber. Einige Sekunden geschah nichts, die Reaktion die der Pater schließlich zeigte, war jedoch eher beruhigend als aufgewühlt. "Nun, gewiss hattest du einen guten Grund dazu! In diesen Zeiten sind solche Dinge manchmal unablässlich! War es ein Ungläubiger, den du getötet hast?" "Ja, Herr. Und es war nicht nur einer!" Wieder schwieg der Priester kurz, sein Argwohn war nun endgültig geweckt und er überlegte, wo er da wohl hineingeraten war. "Aus welchem Grund? Vergeltung?" Altair spannte seine Muskeln, er war bereit zuzuschlagen, wenn er das Spiel an den entscheidenden Punkt getrieben hatte. "Nein, weil sie sterben mussten! Sie handelten nicht nur gottlos, ihre Taten waren grausam, hintertrieben! Es wurde mir befohlen!"
Der Atem seines Gegenübers war deutlich gesteigert, die Antwort zittrig. "Ihr wollt sagen, Gott hat euch dazu entsand? Mein Kind, das ist eine größere Sünde als eure Taten selbst! Das ist Frevel!" Immer noch blieb der Assassine völlig ruhig. "Gott war es nicht, der mir den Auftrag gab!" "Und wer war es dann?"
Das Poltern, mit dem die Tür des Beichtstuhles aufflog, hätte den Pater einen Deut früher allamieren müssen, doch er war erstarrt, schwankte wie eine leblose Puppe, als er aus dem hölzernen Kasten gezogen und von einer starken Hand gegen eine Bank geschleudert wurde. Er hörte, wie der seltsame Besucher näher an ihn herantrat, wurde am Kragen seiner Kapuze hochgezogen und ihm gefror das Blut in den Adern, als der Mann ihm ins Ohr flüsterte. "Es war die Gerechtigkeit!"

Alle Gebete, die der Priester kannte, rannten nun durch seinen Kopf, seine Lippen bebten, als seine Stirn auf der Harten Kante des Holzes vor ihm aufschlug und sogleich wieder in die Höhe gerissen wurde. "Du redest von Frieden, aber was du sagst ist gelogen!" drang es an sein Ohr, fuhr es durch seine Gebeine. "Ich sage die Wahrheit! Warum wollt ihr mir nicht glauben?" Der Assassine riss ihn herum, ließ zu, dass er mit dem Rücken an der Bank zu Boden sank und trat einen Schritt zurück. Wimmernd bohrte der Priester seinen Blick in den Boden und wagte nicht, sich zu bewegen. "Sie mich an!" zischte es drohend vor ihm. "Nein! Ich will euer Gesicht nicht sehen! Geht, und ich werde niemandem etwas von dem hier erzählen!" Ein harte Griff zwang sein Kinn nach oben und er erblickte dunkle, unerbittliche Augen. "Was wollt Ihr von mir?" "Wem gehört ihr an?" "Ich bin ein Templer! Und ihr...ihr seid...!"
Forsch wurde er unterbrochen, als ein Schlag ihn traf und er einen losen Zahn ausspucken musste. "Dann seid ihr ebenso ein Lügner und ein Feind wie euer Meister! Wo ist er, was hat er vor?" "Er säht den Frieden, er setzt eine heilige Handlung! Robert de Sable ist schon am Friedhof und wird Majid Addin die letzte Ehre erweisen und beenden, was der Zwist unserer Religionen gebracht hat! Ihr und euresgleichen werden uns niemals aufhalten, wir werden die Menschheit einen!" "Einen durch Zwang!" Altair spuckte die Worte beinahe in das Gesicht seines Gegenübers, das plötzlich verzerrt lächelte. "Aber habt ihr das noch nicht bemerkt? Führung ist es, die das Volk braucht!" "Ihr führt sie nicht, ihr verskalvt sie!" "Nur zu ihrem Besten! Wartet nur ab, bald werden alle im Heiligen Land uns folgen und euer Wirken wird vergangen sein!" "So lange meine Brüder und ich atmen, wird das niemals geschehen!"
Ein sanfter Klang zerschnitt die Luft, als sich der Dolch aus seiner Halterung löste und dem Templer den Tod brachte. Sekunden später war die Leiche völlig alleine mit der Stille und den leisen Tropfen in einer immer größer werdenden Lache aus Blut. Mit der letzten Bewegung hatte der Tote seine Augen auf seinen Herren am Kreuz gerichtet.

 Das Gleißen der Sonne umfing die Gestalt, die auf dem Pfahl eines Turmes hockte und die Augen in der Umgebung schweifen ließ. Instinkt, nicht Denken, kontrollierte die Bewegungen, als er wahrnahm, was er gesucht hatte. Geschmeidig, dennoch kraftvoll, nahm er Anlauf und stürzte sich in die gähnende Tiefe unter sich. Der Adler breitete seine Schwingen aus, der Stern begann seinen Aufstieg.

Es war ein geschichtsträchtiges Ereignis, nie zuvor war ein Islamist auf einem Friedhof der Christen beigesetzt worden und jeder, der in Jerusalem Rang und Namen besaß, hatte sich eingefunden. Jeder, den Majid Addin nicht getötet hatte...
Altair fand sich schnell zwischen ihnen, den Händlern, den Adeligen, den einfachen Bauern und Mägden, die nur gekommen waren, um einmal in ihrem Leben an etwas Bedeutsamen teilzuhaben und er verschwomm mit ihrer Masse, glaubte sich völlig ungesehen. Die Zeremonie hatte bereits begonnen, der Prediger die einleitende Rede gesprochen und kam eben zum äußerst bewegten Ende.
"Lasst uns die Trauer über den verlust von Majid Addin teilen! Zu früh von uns genommen, reißt sein Tod tiefe Wunden in unsere Herzen! Aber ich sage euch, ihr müsst nicht verzweifeln, denn so wie wir aus der Erde kommen, werden wir wieder zu ihr, und der Allmächtige hat seine Seele zu sich genommen! Lasst uns seinen großen Taten einen Moment still gedenken und ihn dafür preisen, was er uns beschert hat!"
Völlig automatisch senkte der Assassine den Kopf, faltete die Hände, beobachtete aber dennoch das Geschehen vor ihm. Neben dem Priester war die Familie des Toten versammelt, eine blasse Frau weinte haltlos, einige Schritte hinter ihm befanden sich zwei Soldaten und zwischen ihnen eine Gestalt in Rüstung mit vorgeschobenem Visier. Altair hatte das Gefühl, dass de Sable ihm direkt in die Augen blickte, als er ihn entdeckte, obwohl das ob der vielen Menschen gar nicht möglich sein konnte. Er wandte seinen Blick nicht ab, sondern hielt dem Starren wie durch einen Zauber gefangen stand, bis Bewegung in die starre Gestalt des Templers floss und er seltsam flüssig auf den Prediger zutrat. Hinter vorgehaltener Hand fanden einige Worte den Weg an dessen Ohr und er unterbrach die Andacht abrupt, indem er sich räusperte und seine Hände hob.
 "Werte Freunde, wie ihr wisst wurde unser geliebter Bruder ermordet und wir haben alles daran gesetzt, die Kreatur zu finden, die dieses schändliche Verbrechen begangen hat! Lange hat er es geschafft, sich zu verbergen, oft hat er uns genarrt, aber heute ist der Feind direkt unter uns! Er verhöhnt uns mit seiner Anwesenheit und wird dafür bezahlen! Bringt ihn nach vorne und lasst Gottes Urteil über ihn kommen!"
Auf ein Zeichen des Templers hin öffneten sich die schweren steinernen Tore eine Gruft hinter ihm und unzählige Soldaten traten daraus hervor. In seinem Rücken konnte der Assassine die Präsenz der Wachen spüren, die lautlos auf ihn zugetreten waren und bereit schienen, ihn anzugreifen. Altair wusste, dass er ihnen hoffnungslos unterlegen war. Er war in eine Falle geraten.

Schneller als er wirklich sehen konnte, wohin, sprang er zur Seite, krallte sich an einer hohen Grabsäule fest, erklomm sie und stieß sich sogleich wieder ab. Der Sprung brachte ihn auf eine Zwischenmauer, die den tiefergelegenen Teil des Friedhofes von den Gräbern der Noblen trennte. Klirrend fuhren die Schwerter der Wächter hinter ihm in den Stein, als er mit ausgestreckten Armen schnell auf ihr entlanghuschte und sich dem hohen Eisenzaun, dessen Rand mit gefährlichen Spitzen versehen war, näherte.
Noch aus der Hocke schnellte er nach oben, seine Finger bekamen eine Querstrebe zu fassen, doch der Assassine konnte nicht verhindern, dass sich eine der Eisenspitzen tief in seine Hand bohrte, als er sich kraftvoll hochzog. Für Schmerz war jetzt keine Zeit, donnernd setzt er auf der staubigen Straße zwischen schreienden, in Panik dahinstürmenden Menschen auf, warf sich sogleich nach links und begann seinerseits zu laufen.
Seine Geschwindigkeit verringerte sich um keinen Zoll, als er auf eine Mauer zuschoss, einige Meter dara nhinauflief und sich streckte, um den Rand zu fassen. Ächzend stemmte er sich hoch, rannte weiter und überwand einige Holzbalken, bis er das Dach eines Lagers erreichte, auf dem schwere Kisten gestapelt waren. Sofort erkannte er einen Hohlraum zwischen ihnen, schlüpfte hinein und hielt erst einmal seinen Atem an, um angestreng zu lauschen.
Natürlich waren sie ihm gefolgt, er hatte es nicht mehr nur mit einfachen Wächtern zu tun, die Leibgarde De Sables und der verdammte Teufel selbst hatten sich an seine Fersen geheftet und ihre Rufe kamen unweigerlich näher.
Altair wusste, dass er es beenden musste und dass es nur wenig Chance zur Flucht geben würde, aber er bemühte das erste Mal in seinem Leben wirklich einen Glauben in seinem Herz, um die Kraft zu finden es zu tun. Das alles konnte nicht so enden, so war es nicht prophezeit, Cihan konnte nicht umsonst für diesen Moment gekämpft haben.

Robert de Sable wurde von einem ausgestreckten Arm von den Beinen gerissen, als er an den Kisten vorbeistürmte. Die ihm folgenden Wächter stolperten über ihn, einige Tritte setzten sie außer Gefecht, bevor der Dolch des Assassinen auf die rechte, eines seiner Messer auf die Linke Seite des Brustkorbs seines Zieles trafen. Diese Technik hatte er von Malik gelernt, sie diente dazu, dem Gegner unmenschliche Schmerzen zuzufügen, ohne ihn sofort zu töten. Später konnte man immer noch überlegen, ob ein Leben als Krüppel nicht eine noch schlimmere Bestrafung für einen Feind war.
Von seinen Gefühlen überwältigt, vom Rausch der Macht getrieben, riss Altair heftig das Visier hoch. "Ich will eure Augen sehen, bevor ihr Verreckt!" Erschrocken fuhr er zurück.
Vor ihm wand sich nicht Robert de Sable, der Assassine verstand nicht, was da vor sich ging. Unter dem kalten Eisen der Rüstung lag das feine Gesicht einer jungen Frau, durchzogen von Blitzen des Schmerzes. "Was ist das für ein Zauber?" keuchte Altair atemlos und packte die Gestalt am Kragen ihres Umhanges. So schön sie war, so kalt war ihre Stimme. "Ihr seid ein Narr! Kein Zauber, sondern Wissen! Das Wissen das ihr kommen würdet! Robert wollte lediglich sichergehen, dass ihm genug Zeit blieb!" "Der Feigling ist geflohen? Wohin?"
Verächtlich lachte sein vermeintliches Zeil, spuckte dünne Fäden hellen Bluts. "Ihr habt uns so viel genommen, den Schatz, unsere Männer, aber seinen Sieg werdet Ihr nicht aufhalten können! Er hat einen Weg gefunden und bald werdet ihr nicht mehr als Sklaven sein!" "Nun, wir haben immer noch den Splitter und ich werde ihn töten!" antwortete Altair bestimmt.
"Ihr bemerkt nichts, oder? Ihr seid so selbstverliebt und so eingenommen von eurer Sache, dass ihr nicht wahrnehmt, was um euch vorgeht! Es sind lange nicht mehr nur die Templer, oder die Sarazenen, mit denen ihr es zu tun habt! Robert vereint das Volk, einen jeden Kreuzfahrer, einen jeden Händler, Bettler oder Priester, egal welcher Herkunft, egal wer sie sind! Und er wird sie gegen Euch führen, gegen die Brut des Übels!" "Warum sollten die Menschen ihm folgen? Sie haben keinen Grund gegen unseren Orden zu ziehen!" Wieder ein süffisantes Lachen, nur dass Altair diesmal fühlte, dass es berechtigt war. "Oh, sie hatten keinen," säuselte sie zuckersüß, "bis Ihr ihnen einen gegeben habt! Neun um genau zu sein! Die Leichen die Ihr zurückgelassen habt, die Opfer auf beiden Seiten, Ihr allein habt die Assassinen zu einem gemeinsamen Feind gemacht und damit die Verbindung gestärkt! Gut gemacht! Robert wird Richard und Saladin in Arsur gegen euch vereinen und dann ist nichts mehr so, wie es einst war!"
In der unwirklichen Umgebung, in der ihr Gespräch stattfand, richtete Altair sich auf und erkannte, dass die Dinge noch tiefer gingen als angenommen. Al Mualim hatte seine Opfer nicht aus Angst oder Neid um ihre Macht töten lassen, sein Befehl diente einzig und alleine dem Traum, den er von jeher folgte. Ohne es zu wissen, waren die ungleichen Brüder der geheimen Verbindung zu seinen Wegbereitern geworden, und als sie ihren Zweck erfüllt hatten, ließ er sie beseitigen. Der Alte wusste, dass er damit das Ende der Assassinen besiegelte, es war ihm völlig klar gewesen, dass sich der Zorn des Volkes, die Ohnmacht, der es durch den Krieg unterworfen war, gegen den Orden wenden würde und das war genau das, was er brauchte. Eine Waffe um das letzte Hinderniss aus dem Weg zu räumen: Sein Gefolge selbst.
Der Assassine fasste seine Gedanken, denn der bläuliche Nebel wurde durchscheinender, bald würde sein Opfer die Schwelle des Todes überschreiten, wenn er das Messer nicht aus der Brust zog. Herablassend beugte er sich über ihre zarte Gestalt und hauchte: "Nicht neun. Acht."
Die Frau stöhnte, als das kalte Stahl aus ihren Rippen entfernt wurde und legte eine Hand auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen. "Was meint ihr damit?" "Ihr seid nicht mein Ziel. Ich werde euch euer Leben schenken, aber folgt mir nicht oder ich bringe es zu Ende!" "Das ist auch nicht nötig, ihr seid bereits zu spät!" Altair wappnete sich dafür, in wenigen Augenblicken einer Vielzahl von Soldaten gegenüber zu stehen, die alle nach seinem Leben trachteten. "Wir werden sehen!" beendete er den Zauber des Moments.
Wie ein langsam anfahrender Wagen nahm die Zeit ihre normale Geschwindigkeit wieder auf, was ihm erlaubte, den ersten Schlägen auszuweichen. Er konnte sich erinnern, dass das Gebäude nicht sonderlich hoch war und stürzte sich ohne Voraussicht in die Tiefe, schlug hart der Länge nach auf dem Boden auf, kam jedoch sofort wieder in die Höhe.
Die Straße führte von der Mitte der Stadt aus zu einem der Tore und eine schnelle Entscheidung war von Nöten. Egal wohin er sich wenden würde, seine Gegner würden schon angekommen sein, denn jeder verfügbare Mann Jerusalems würde nach ihm suchen. De Sable hatte überlegt gehandelt, er hatte ihn durchschaut. Keinesfalls hatte er Altair unterschätzt, die Stadtwache war unbemerkt verstärkt worden, auch wenn auf den Straßen nur mehr wenige Soldaten kontrollierten.
Ein Geräusch, dass an diesem Ort nicht sein konnte, riss den Assassinen aus seinen hektischen Überlegungen und er fühlte sich davon zurückversetzt, plötzlich weit ab in die Vergangenheit verschlagen. Die schnellen Hufe eines Pferdes polterten über gepflasterten Stein. Mit einem Kopfschütteln zwang Altair sich in die Gegenwart zurück, erkannte, dass es zwei Tiere waren, die auf ihn zuschossen. Eines von ihnen hob bei seinem Anblick den Kopf und stieß ein kehliges, lautes Wiehern aus.
 
Seite an Seite galloppierten Malik und Altair durch die engen Straßen dahin, mähten ohne Rücksicht jeden nieder, dass sich ihnen in den Weg stellte, was ohnehin nur die Verfolger versuchten. "Bist du verrückt?" schrie der Jüngere durch den brausenden Wind der Bewegung und riss die Zügel herum, als sie um eine Ecke stoben. "Nein, wahnsinnig! Ein Freund unterrichtete mich vom Geschehen und ich dachte mir es wäre ja ganz lustig wieder einmal etwas zu erleben!"
Vor ihnen teilte sich urplötzlich die Straße, ein jeder raste in einen anderen Zweig der Gabelung und Altair fluchte lauthals, wand Shaitan jedoch nicht um, sondern nahm die nächste Quergasse in Richtung seines Freundes. Ein betrunkener Bettler fuhr schlaftrunken hoch, als der Hengst über ihn hinwegsetzte und beschloss, nie wieder zum Alkohol zu greifen.
Nur Sekunden nach Malik erreichte Altair die Stelle, an der sich ihre Wege wieder kreuzten und schloss schnell zu dem Anderen auf. "Und jetzt?" "Keine Ahnung, aber wir müssen aus der Stadt raus!" Kurz orientierten sie sich, trafen ein knappes Übereinkommen. "Das Nordtor?" fragte Malik mehr zweifelnd als sicher. "Ja! Ich tue was ich kann um uns den Weg freizuräumen!"
Shaitan roch den Duft der Wüste, er sehnte sich danach aus der beklemmenden Enge der Stadt zu entfliehen und stürmte wild vor, riss Maliks Pferd mit sich, dass ihm blind folgte. Das Tor kam immer näher, aber auch hier hatte der Templer vorgesorgt, in drei Reihen zu vier Mann erwarteten seine Soldaten die beiden Assassinen. Die ersten Männer hatten Lanzen steil aufgerichtet, sodass die Pferde daran aufgespießt würden, wenn ihre Reiter sie einfah geradewegs durch die Angreifer trieben.
Nur zwei der Lanzenträger konnte Altair anvisieren und mit Wurfmessern außer Gefecht setzten, bevor Shaitan ihn mit einem gewaltigen Sprung zu nahe an die Soldaten heranbrachte. Wie durch ein Wunder landete der Hengst genau zwischen den beiden verbliebenen Lanzen und begrub weiter Männer unter seinen Hufen. Altair trat kräftig zu und zersplitterte das lange, spitze Holz.
Auch Malik traf nun auf die Gruppe auf, sein Pferd stürmte ungehalten durch das Geschehen hindurch und flog durch das Tor, während Shaitan stieg und sich herumwarf, um wieder festen Boden unter seinen Beinen zu finden. Ein Gewirr aus leblosen Körpern und herandrängenden Wachen brachten ihn aus dem Gleichgewicht, er schlug wild mit seinen Vorderhufen um sich während Altair verzweifelt sein Schwert schwang. Ein surrender Pfeil fuhr von oben herab in sein Bein, ein zweiter in die Flanke des Hengstes und dieser Schlag war es, den das Tier gebraucht hatte.
Mit einem lauten Schnauben sprang er nach vorn, entledigte sich beißend der Hände, die nach seinen Zügeln griffen und setzte Maliks Stute hinterher, überholte sie und rannte unstoppbar in die Nacht. Sein Reiter war eine Zeit lang nur mehr ein unbedeutender Passagier auf seinem Rücken und versuchte gar nicht erst, Shaitan zu zügeln. Weit von den Mauern der Stadt entfernt, an der Grenze des Reiches Jerusalem, blieb das Tier schließlich von selbst stehen und senkte den Kopf.
Warmes Blut rann über seine Flanke und Altair zog behutsam den Pfeil aus ihr, der glücklicherweise nicht tief eingedrungen war. Mit jenem in seinem Fuß lag die Sache anders, er hatte zwar nur Fleisch verletzt, war aber nur schwer zu entfernen. Malik half dabei, als er endlich zu ihnen kam, mahnte dann aber sofort, weiterzureiten. De Sables Männer würden nicht so leicht aufgeben.
Weit ab in der Wüste, geschützt von den hohen Dünen, schlugen sie schließlich ein Lager auf, um sich zu beraten. Malik versorgte erneut Altairs Wunden, er verstand sich vortrefflich drauf und hatte in weißer Voraussicht Verbände mitgebracht, die er nun um das Bein seines Freundes wickelte. "Also was ist passiert?" Altair lehnte seinen Kopf gegen einen kühlen Stein und streckte seine Glieder. "Es war eine Falle, De Sable ist nicht in Jerusalem gewesen, er hat jemanden anderen geschickt. Er hat gewusst, dass ich komme!" Die Abscheu in Maliks Stimme ließ selbst in der Dunkelheit erahnen, welchen Gesichtsausdruck er eben zeigte. "Das war Al Mualim! Er muss es ihm gesagt haben, wer sonst!" "Mag sein." antwortete der Kämpfer müde. "Ich weiß was er vorhat, sie hat es mir gesagt, und ich werde ihn finden! Es ist jetzt wichtiger denn je sein Leben zu beenden!" "Hast du gesagt SIE?" "Ja, es war eine Frau! Seltsam ich weiß, aber darüber sollten wir ein andermal reden! Im Moment müssen wir uns aber auf Robert de Sable konzentrieren! Er ist zu Richard geritten, er hat ihm und Saladin angeboten Frieden zu sähen, und wenn wir ihn nicht aufhalten, wird er sie gegen uns vereinen und unseren Orden zerstören! Das ist es, was Al Mualim will, dass ist der Grund, warum er mich aussannte!" "Er und Robert arbeiten also schon länger zusammen! Aber warum ließen sie alle glauben, sie wären Feinde, sogar ihre Verbündeten?"
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Altair das untrügliche Gefühl, dass er die Dinge durchschaute, dass er sah, was hinter ihnen lag. Seine Augen bekamen einen seltsamen Glanz, als er die Wahrheit nun aussprach. "Ein System unterläuft man am Besten, wenn man Teil davon ist und sie mussten gleichzeitig an mehreren Fronten kämpfen. Der Stein verleiht vermutlich nur Macht über jene, die ihn direkt sehen, aber der Rest des Landes wäre immer noch nicht unter ihrer Kontrolle gewesen, wenn sie ihn einfach benutzt hätten! De Sable wird ihn dem Alten zur Schau entreißen, ihn herumzeigen wie eine Trophäe und wenn er auch den letzten Zweifler auf seiner Seite hat, werden sie gemeinsam Saladin und Richard töten! Aber vorher wollten sie noch mich beseitigen und es wäre ihnen beinahe gelungen!"
Die Nacht war längst aufgezogen und senkte ihre Stille über sie, hüllte sie in den Schutz des Dunkel. Malik beendete seine Arbeit, trat zu seinem Sattel und zog Essen darauß hervor. "Hier, du solltest dich stärken!" Dankbar nahm Altair es an, kaute einige Zeit nachdenklich, erhob schließlich erneut das Wort.
"Denkst du, dass ich es schaffen werde?" "Ich glaube es. Und wie wir wissen kann das Berge versetzten." antwortete sein Freund kühl, er hatte sich ebenfalls niedergelassen und lehnte mit dem Rücken an seinem Sattel. "Und was ist wenn nicht? Was ist, wenn ich versage?" "Das weiß nur Allah allein!" "Ich bete nicht zu Allah!" "Dann werde ich es für uns beide tun!"
Sorge drückte die Stimmung der beiden Assassinen und sie schwiegen zusammen, ordneten jeder ihre eigenen kreisenden Gedanken. Altair wünschte sich er hätte die Macht, die Zeit anzuhalten und könnte schlafen, einfach nur schlafen, doch entgegen der zerrenden Müdigkeit erhob er sich und trieb den liegenden Shaitan dazu, aufzustehen. "Ich muss nach Arsur gehen, mein Freund!" Malik nickte lediglich, blieb weiter in seiner Position. "Was wirst du jetzt tun?" fragte Altair ihn, während er den Hengst sattelte. "Ich werde versuchen, dir den Rücken freizuhalten! Viele unserer Brüder sind im Heiligen Land unterwegs und haben keine Kenntniss von dem, was vorgeht! Ich werde sie sammeln und dir folgen, sobald wir genug sind! Sollte dir etwas geschehen, werden wir Maysaf stürmen, denn Al Mualim muss sterben, egal wie!" "Mit ein bischen Glück wird das alles nicht nötig sein!"
Der Assassine hatte seine Vorbereitungen vollendet und erwies Malik einen ehrenvollen Gruß, senkte kurz sein Haupt. "Friede sei mit dir!" Selbst jetzt, im Angesicht des Ernstes der Lage, wurde er von seinem Freund mit einem Lächeln entsand. "Sag so etwas nicht!" grinste Malik schief.  

-----------------------------------------------------------------------------------
* frei nach Konrad Adenauer :)
** Vater des Sterns
*** arab. für: Mythe, Sage