Throwback Thursday: Was macht ein Spiel besonders?

Jedes der Assassin's Creed-Spiele hat seine Anhänger und nicht wenigen Fans der Reihe fällt es schwer, sich auf ein Lieblingsspiel festzulegen. Reden wir heute über ein Thema, das bei der Frage nach guten Spielen häufig zu kurz kommt: der Atmosphäre. Denn diese ist es, die Assassin's Creed 1 für mich ausmacht.

Wir haben Euch vor Kurzem auf Twitter gefragt, welcher Teil der Assassin's Creed-Reihe Euer Favorit ist und wie die Antworten zeigen, ist die Frage gar nicht so leicht zu beantworten. Und das ist auch ganz natürlich, hat doch jedes der Spiele seine Vorzüge. Die beste Grafik hat mit Sicherheit Unity. Die besten Bewegungsanimationen? Ebenso Unity. Doch ob nun Assassin's Creed 3, Black Flag und Rogue den besten Seekampf hat, da gehen die Meinungen schon auseinander. Dasselbe gilt für die Spielmechanik, denn sowohl die Ursprünge der Reihe als auch die neueren Spiele haben in dieser Hinsicht ihre Anhänger.

Wie bereits angedeutet, ist auch die Atmosphäre eine Erwähnung wert. Das Gameplay muss stimmen, natürlich. Und ebenso macht ein schönes Spiel schlicht mehr Spaß. Doch die Atmosphäre macht aus einem guten oder sehr guten Spiel etwas Besonderes. Sie ist dafür verantwortlich, dass der Spieler ein echtes Interesse an der Handlung und den Protagonisten entwickelt. Sie sorgt für die Immersion, die den Spieler in den Bann zieht und bewirkt, dass ein Spiel noch im Kopf bleibt, wenn der Abspann längst gelaufen ist. Und in dieser Hinsicht habe ich einen klaren Favoriten: Assassin's Creed 1. Der allererste Teil der Reihe hat in puncto Spielgefühl für mich vieles richtig gemacht und die Latte so hoch gelegt, dass keiner der Nachfolger sie wieder erreichen konnte. Doch woran liegt das?

Nun, als allererstes ist da die Tatsache, dass man mit Altaïr einen waschechten Assassinen trifft. Zu Beginn des Spiels ist er 26 Jahre alt und einer der ranghöchsten Assassinen - im Orden, der mehr oder weniger offen existiert. Das bringt einige Aspekte mit sich, die ich in den folgenden Spielen vermisst habe, wie etwa die Festung Masyaf. Einige der Heimstätten in späteren Spielen haben auch ihren Reiz, aber keine hat mich so beeindruckt wie Masyaf. Dorthin zurückzukehen, durch das Dorf vor der Festung zu laufen und schließlich im Innenhof voller Assassinen zu stehen war noch ein echtes Erlebnis. Ich schreibe diesen Effekt der Tatsache zu, dass Masyaf gleich zu Beginn des Spiels als das Zuhause des Protagonisten eingeführt wird und dass wir dieses in seiner Haut steckend gleich verteidigen müssen. Es wird deutlich, dass Altaïr eine Bindung zum Orden und dessen Heimat hat, und das gibt Masyaf Bedeutung. Mit ihm in Assassin's Creed Revelations wieder dorthin zurückzukehren fühlt sich ein wenig wie nach Hause kommen an.

Das ist allerdings nicht der einzige Weg, auf dem das Spiel uns die Bindung Altaïrs als Teil and eine Gemeinschaft zeigt. Jeder Spieler dürfte sich noch daran erinnern, sich vor Ausführung der Haupterinnerungen die Erlaubnis des ansässigen Assassinen in dessen Büro holen zu müssen. Die immer gleiche Abfolge von Abhör-, Partisanen-. und anderen Nebenmissionen vor dem Finale jedes Abschnitts war mit Sicherheit repetitiv genug, um den einen oder anderen Spieler zu langweilen. Doch zugleich erinnere ich mich immer noch sehr gut an bestimmte Augenblicke. Das Betreten eines neuen Büros gehört dazu, denn die folgenden Cutscenes hatten immer etwas Magisches. Inmitten einer lauten und (für die Zeit) beschäftigten Großstadt gibt es einen einsamen Ort, der nur über die Dächer zu betreten ist und an dem die Zeit stillzustehen scheint. Wen fasziniert das nicht?

Ebendiese Städte selbst sind einer der Punkte, die Assassin's Creed 1 seinen Vorgängern gegenüber besonders macht. Natürlich war man noch weit davon entfernt, Gebäude in realistischer Größe nachbauen zu können. Doch die Stimmung in den Städten hat das mehr als wett gemacht, denn sie hat einen großen Teil zum allgemeinen Spielgefühl beigetragen. Wenn ich das Spiel mit neueren Teilen vergleiche, fallen mir an allen Ecken und Enden Dinge auf, die sich zum Besseren verändert haben, ob das nun die Animationen, die Körpermodelle, der Fluss im Spiel oder die verfügbaren Möglichkeiten sind. Eines jedoch ist und bleibt für mich immer noch magisch, und das ist schlicht die Tatsache, dass mich Jerusalem und Akkon immer noch mehr beeindrucken als jede andere Stadt. Auch wenn es größere, schönere, realistischere und detailliertere Städte in anderen Spielen gibt - diese beiden werde ich noch lange Zeit als etwas Besonderes in Erinnerung behalten. Wenn ich an Assassin's Creed denke, dann fällt mir als allererstes Altaïr auf dem Minarett einer Moschee ein, hoch über der Welt thronend. In diesen Augenblicken hat er den Namen "der Adler" wahrlich verdient.

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