Assassin's Creed Rogue - Review - Seite 3 mit Fazit & Wertung

Fazit:

Ich tue mich ehrlich gesagt schwer bei der Beurteilung von AC Rogue. Wer Black Flag mochte, mit all den Seefahrten und Schlachten, der wird definitiv auch mit AC Rogue viel Freude haben. Das Karibik-/Piraten-Flair fehlt eben, aber Black Flag fehlte widerum das Assassinen-Feeling, was in AC Rogue besser gelungen ist. Die Welt, in der man sich bewegt, ist detailreich, vollgestopft mit diversen Aufgaben und weitläufig. Mindestens 30 Stunden hat man durchaus zu tun, wenn man alle Aufgaben und Orte erledigt haben möchte. Bei Black Flag waren es allerdings stattliche 50 Stunden Minimum (ohne MP-Part & DLCs natürlich)! AC Rogue bietet viel Bewährtes, aber wenig Neues. Und die Schwächen von Black Flag sind ebenfalls wieder mit an Bord, einige kleinere Bugs (in einer Zwischensequenz auftretende lila Haare, Shay fliegt mal durch die Luft, als er einen Baustamm betritt usw.) sind mir auch aufgefallen. Nichts Dramatisches, aber unschön.

Vom Konflikt zwischen Templern und Assassinen hatte ich mir deutlich mehr versprochen. Die Parteien ähneln sich zu sehr, aber gerade auf die Unterschiede und verschiedenen Motive und Machtverhältnisse hat man sich eigentlich gefreut, vergebens. Wenn man es nicht wüsste, AC Rogue ist durch und durch ein Assassin‘s Creed-Spiel. Beim Schwierigkeitsgrad hatte ich den Eindruck, dass Shay noch mächtiger ist als seine Vorgänger. Nervig ist dagegen immer noch die Kamera bei kämpferischen Konflikten, vor allem wenn mehrere Gegner involviert sind, zeigt das blöde Ding nicht immer das gesamte Geschehen.

Die Story ist höchstens durchschnittlich, besonders negativ fällt der Gegenwartspart bei Abstergo ins Auge. Man fragt sich die ganze Zeit was das soll. Es ist das Selbe wie bei Black Flag, dort gab es aber eine direkte Verbindung zur Vergangenheit und schließlich erschien auch eine Figur aus der ersten Zivilisation für einen Augenblick, worauf man im neuesten Ableger vergeblich wartet (es gibt zwar eine Nachricht, die ist aber überflüssig für die Story). In AC Rogue wurde das Hacken der Computer etwas geändert, aber ansonsten gibt‘s nicht wirklich etwas zu tun, wenn man den Animus verlässt. Den Abstergo Entertainment-Part im vereisten Montreal hätte man sich auch sparen können. Ubisoft, kümmert euch endlich um einen anständigen Gegenwartspart, verdammt!

Im Endeffekt ist AC Rogue ein gutes Spiel geworden, dass auf bekannte Features setzt und weitgehend auf Neuerungen verzichtet. Das Setting ist gelungen, auch wenn man das Gefühl nicht los wird, jeden Baum und jeden Stein schon einmal (in der Karibik) gesehen zu haben. Wenn allerdings die Polarlichter am Nachthimmel tanzen und man ein Schiffswrack im Eis erkundet, muss ich gestehen, hat man ein verdammt gutes Gefühl. Auch die heute bereits ausgestorbenen Riesenalke (sehen aus wie Pinguine, die es am Nordpol aber nicht gibt) ins Spiel einzubauen, ist von Ubisoft lobenswert. Es wurde wirklich auf Details geachtet und gut recherchiert. Trotzdem vergebe ich eine etwas niedrigere Wertung als bei Black Flag (85%) für die umfangreichen Recycling-Maßnahmen, die eher maue Story und die Tatsache, dass man fast nie das Gefühl hat die Motive der Templer endlich einmal näher kennenzulernen. Ach, und für den Satz „Ich mache mir mein eigenes Glück“ gibt‘s ebenfalls Abzug in der Haltungsnote, nach dem zehnten Mal reicht es dann auch mit solchen Sprüchen.

Wer nicht zuviel erwartet und Black Flag mochte, der kann bei AC Rogue bedenkenlos zugreifen und wird zweifelsohne viele Stunden Spaß damit haben. Spieler, die ab Assassin's Creed 3 dabei sind, werden sich außerdem über zahlreiche "Überschneidungen" freuen.

Pro & Kontra:

Positiv Negativ
  • Setting & Atmosphäre ist zwar bekannt, aber gut gelungen, bzw. besser als in AC3 (New York)
  • Abstecher nach Europa
  • Morrigan (alle Missionen und Aufgaben auf See)
  • Schiffswracks, Höhlen und Wal/Haifang
  • Schatzkarten
  • Sammelbares, Umfang
  • Shay Cormac (Charakter gelungen und glaubwürdig)
  • Wiedersehen mit bekannten Charakteren/Orten
  • Offene Spielwelt (allerdings geteilt auf 3 Hauptgebiete - Ladezeiten)
  • Keine Lauschmissionen mehr
  • Wetter-Effekte
  • Grafik ist für einen PS3-Titel sehr schön, wenn auch nicht perfekt
  • Lokalisierung ist gut gelungen
  • Schnellreise war nie unkomplizierter
  • 30 Stunden Spielzeit
  • 100% Multilingual
  • Upgrade-System okay
  • Viel Sammelbares
  • Kompletter Offline-Titel
  • Soundtrack passt gut zum Setting
  • Kamera zeigt bei Kämpfen meist nicht das gesamte Geschehen
  • Shay macht nicht immer das, was er soll (z.B. auf Steine klettern/springen usw.)
  • Selten gibt's Grafikbugs oder Shay fliegt durch die Luft
  • Schatten sehen oft nicht schön aus
  • Templer sind fast gleich wie Assassinen, mehr Unterschiede erhofft
  • Recycling von Black Flag-Objekten (Baumen/Steinen usw.)
  • Schwierigkeitsgrad leichter als in Black Flag
  • Weiss gestrichene Kletterkanten, die man schon aus hunderten Metern Entfernung sieht
  • Story relativ kurz und eher durchschnittlich
  • Soundprobleme: Lautstärke der Sprechstimmen manchmal zu laut bzw. zu leise
  • Genug von Abstergo Entertainment
  • Gegenwart: Der 'Mitarbeiter', den man spielt, hat weder Beine noch Arme, unglaubwürdig im Jahr 2014 (war auch in Black Flag so)
  • "Ich mache mir mein eigenes Glück" kam zu oft vor
  • Sammelbares, Abwechslung zu gering, man macht oft die selben Abläufe, um an die Goodies zu gelangen

 

Wertung von 'vandit the bandit':

Grafik: 90%
Gameplay: 85%
Story: 60%
Sound: 82%

Gesamtwertung: 79%

 


 

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